KARWENDELHAUS GRAVELRUNDE
Jo, mir san mim Radl do! Dass es aber gerade im wunderbaren Karwendel nicht immer ein MTB mit möglichst breiten Reifen oder sogar einem E-Motor-Antrieb sein muss, wollen wir mit dieser Story zeigen. Für eine kleine Karwendelrunde, bestehend aus Auffahrt zum Karwendelhaus, Überfahrt über den Hochalmsattel, Abfahrt durch den kleinen Ahornboden ins Risstal und retour über die Mautstraße nach Wallgau und weiter nach Scharnitz haben wir uns dieses Mal mit dem Gravel Bike aufgemacht.
Laut der Komoot-App ist diese Runde knapp 80 KM lang und je nach Fitness sollte man 3-5h Fahrtzeit einplanen, denn immerhin sind insgesamt 1200hm zu treten.
Den Löwenanteil der Steigung macht gleich das erste Teilstück bis zum Karwendelhaus aus. Kaum aus Scharnitz heraus geht es gleich in Serpentinen mit knackiger Steigung die ersten 150hm bergan, bevor der Weg in eine sehr angenehme und kaum spürbare Steigung übergeht. Hier hat man entlang des Karwendelbachs immer wieder einen Wechsel aus waldig-schattigen Abschnitten und schönen Hochwiesen mit herrlichem Panoramablick – und bald erspäht man auch schon das Karwendelhaus! Dennoch stehen am Fuße des „Schlussanstiegs“ noch 500hm aus, die sich bis hoch zur wohl bekanntesten Schutzhütte im Karwendel schlängeln. Hier macht sich jedes Gramm zuviel bemerkbar und Bergausdauer ist gefragt (wenn man auf den E-Motor verzichtet). Mit jeder Kehre kommt man dem Zwischenziel näher und obendrein wird der Blick freier und hinter jeder Kurve grandioser. Das Bilderbuchpanorama lässt uns die Leiden schnell vergessen und das Karwendelhaus dann sowieso. Schließlich darf es hier gerne ein Kaiserschmarren sein. Obendrein bietet die Hütte das volle Radl-Care-Paket inkl. Werkzeugkasten und Trinkwasser, um die Flaschen wieder aufzufüllen.
Wer weiter über den Hochalmsattel (wenige Höhenmeter, die man in Kauf nehmen sollte) und rüber ins Risstal abfährt, sollte vom Refill definitiv Gebrauch machen!
In den ersten Metern der Abfahrt vom Hochalmsattel sind wir mit dem Gravel Bike grenzwertig unterwegs. Der Untergrund ist hier doch rauer (und wohl weniger befahren) als auf der Karwendeltal-Seite. Demzufolge müssen wir vorsichtig agieren und viel bremsen. Dennoch ist der Weg mit unserem Gefährt zu schaffen und spätestens ab dem kleinen Ahornboden kommen wir wieder auf Schotter-Highways bis herunter nach Hinterriss.
Ab hier entscheiden wir uns dann für gemütliches „Ausrollen“ auf der wenig befahrenen Straße bevor wir in Vorderriss auf die Mautstraße nach Wallgau einbiegen. Hier ist ohnehin wegen der Maut wenig Verkehr und die Aussicht auf die wilde Isar, samt einigen einladenden Badestellen, ist phänomenal.
Hier können wir wieder so richtig Gas geben und direkt über Krün und Mittenwald weiterziehen, bis wir wieder am Ausgangspunkt angelangt sind.
Karwendel auf dem Gravel Bike – get well outside!