Winter Hideaway Blankensteinhütte

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Der Winter war gerade dabei, seinen ersten großen Vorhang fallen zu lassen, als wir an diesem späten Freitagnachmittag unsere schweren Rucksäcke schultern und den Schlitten festzurren. Die Kinder stapfen vorfreudig durch den frischen Pulverschnee am Parkplatz, während dicke Flocken unaufhörlich aus dem Himmel rieseln. Die Welt um uns herum wirkt gedämpft und still.

Unser Ziel: die abgeschiedene Selbstversorgerhütte der Sektion München & Oberland. Die „Blankensteinhütte“, ganz verborgen in einem Waldstück am Fuß des Blankensteins.

Schon der Zustieg hat etwas Magisches. Die Forststraße zieht sich entlang des Schiffbachs, der irgendwo unter einer dicken Schneedecke murmelt. Unsere Atemwolken mischen sich mit dem Schneetreiben. Der Schlitten, beladen mit Proviant und schweren Getränken, schrammt hinter uns her, während die Kinder sich gegenseitig anfeuern – für sie fühlt sich dieser Zustieg an wie eine echte Expedition.

Als wir die letzten Meter durch den Wald zurücklegen, scheinen die Schneeflocken immer dichter zu werden. Die Hütte taucht plötzlich in der Dämmerung auf – warmes Holz, moderne Architektur, ein Ort, der sich anfühlt wie eine Schatzkiste, die nur darauf wartet, geöffnet zu werden.

Wegbeschreibung:

Der Zustieg zur Blankensteinhütte beginnt am Parkplatz Kistenwinterstube/Hufnagelstube auf etwa 940 m Höhe. Von dort folgen wir der geteerten Forststraße hinter der Schranke in Richtung Wallberg. Gleich passieren wir die Sibli-Diensthütte, heute die Hütte des Rodelclubs und tauchen anschließend in die verschneite Stille entlang des Schiffbachs ein. Der Weg steigt sanft an, bis wir auf Höhe der Rottach-Alm die Abzweigung Wallberg/Risserkogel erreichen. Hier queren wir die Brücke und biegen links Richtung Risserkogel ab. Nach etwa 50 m führt uns ein ungeteerter Forstweg erneut links in den Wald hinein. Leicht abwärts folgen wir ihm rund 300 m, bis sich eine größere Lichtung öffnet – ein Holzlagerplatz mit einem markanten Felsblock auf der linken Seite. Von dort sind es nur noch wenige Minuten: Wir gehen etwa 50 m weiter, ehe rechts ein ausgeschilderter Pfad in den Wald führt. Ohne nennenswerten Anstieg queren wir den Hang und schon nach drei Minuten taucht die Hütte zwischen den Bäumen auf – verborgen, ruhig und mitten im Winterzauber.

Angekommen in der Ruheoase

Von draußen scheint die Hütte im Neuschnee und bei -7° Celsius wie im Winterschlaf zu sein und drinnen empfängt uns auch zuerst: Eiseskälte. Durch und durch. Im Schlafraum zeigt das Thermometer gerade einmal 2 Grad an. Unser Atem steht im Raum. Also heißt es anpacken: Isomatten ausrollen, Schlafsäcke aufschütteln, Schichten über Schichten, damit aus diesem frostigen Raum bald ein gemütliches Nest werden kann. Die Kinder helfen begeistert, sie finden es aufregend, eine Hütte komplett selbst in Schuss zu bringen – fern von jedem Komfort, den wir sonst so selbstverständlich haben.

Währenddessen kämpft der angefeuerte Holzofen in der Küche, die gleichzeitig der Aufenthaltsraum ist, noch gegen die Kälte an. Wir füllen ihn mit trockenem Holz, hören das erste Knacken, dann das beruhigende Züngeln der Flammen. Stück für Stück kriecht die Wärme in den Raum, erst zögerlich, dann bestimmt. Und viel später am Abend sitzen wir alle lachend im T-Shirt da – knapp 30 Grad! Ein kleiner Ofen, große Wirkung.

Der Kontrast zwischen warmem Aufenthaltsraum und eisiger Schlafkammer macht die ganze Nacht nur noch abenteuerlicher. Die Kinder kriechen später dick eingepackt in ihre warmen Schlafsäcke wie kleine Bergsteiger, die sich nach einer Expedition in ihr Basislager zurückziehen. Draußen tanzen noch immer Schneeflocken durch die Dunkelheit, drinnen knistert der Ofen und wir genießen diesen seltenen Moment, in dem uns die Einfachheit näher zusammenbringen als jede luxuriöse Unterkunft.

Good Morning Winter Wonderland

Die Blankensteinhütte mit ihrer nachhaltigen Bauweise, ihrem Charme und der Stille ringsum ist für uns mehr als nur eine Selbstversorgerhütte gewesen – sie war ein kleines Winterabenteuer, ein Ort, an dem wir als Familie gespürt haben, wie schön es ist, gemeinsam so etwas zu erleben und den Alltag hinter sich zu lassen.

Natürlich darf man auf so einer Selbstversorgerhütte wie der Blankensteinhütte keine luxuriöse Schlafqualität erwarten. Die Isomatten knarzen, die Nächte sind frisch und manchmal wacht man auf, weil jemand sich im Schlafsack umdreht, schnarcht oder hustet. Doch all das gehört dazu – es ist Teil des Abenteuers, das solche Trips so unvergleichlich macht. Und spätestens am nächsten Morgen, wenn wir die Hüttentür öffnen und ein strahlend blauer Winterhimmel über einer funkelnden Schneelandschaft leuchtet, fühlen sich die kleinen Entbehrungen wie nichts an.

Eine heiße Tasse Kaffee in der Hand, die Sonne im Gesicht, die Kinder, die schon wieder fröhlich im Schnee herumtoben – da ist die kurze Nacht sofort vergessen.

Well, well, well… One very well winter night at Blankensteinhütte

Weitere Details und die GPS Daten zur Tour findest du bei Komoot:

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