Heuberg-Runde hoch über dem Oeschinensee
Der Oeschinensee in der Region Kandersteg im Berner Oberland gehört nicht ohne Grund zum UNESCO Weltnaturerbe Schweizer Alpen. Der wunderschön gelegene und kräftig türkisfarbene Bergsee ist aus dem Ortszentrum von Kandersteg bequem mit einer Gondelbahn oder in ca. 1,5h Aufstieg direkt zu Fuß zu erreichen. Noch eindrucksvoller wird das Bergerlebnis allerdings, wenn man sich die Tour über den sogenannten Heuberg-Rundweg gönnt. Hier kommen zwar einige Steilstücke und ordentlich Höhenmeter hinzu – dafür ist der Blick hinunter auf den See und die Bilderbuchkulisse unvergesslich schön.
Zu Fuß sieht man mehr
Wir starten unsere Tour früh morgens in Kandersteg im Ortszentrum. Am Vorabend und in der Nacht hat es geregnet, aber jetzt ist die Luft klar und der Himmel strahlend blau. Der Weg führt uns zunächst vorbei an der Talstation der Gondel und am Öschibach entlang und es eröffnet sich bald schon der Blick auf eine schöne Bergkulisse mit zahlreichen Wasserfällen und schroffen, steilen Felswänden.
Nach ca. 15 Minuten aus dem Ortszentrum halten wir uns bei einem Kraftwerk links und verlassen den breiten Schotterweg. Nun geht es einen Steig entlang über Wiesen und durch den Wald. Der Weg schlängelt sich recht steil in Serpentinen hinauf und die ersten Höhenmeter bewältigt man zum Glück noch im Schatten. Durch viele kleine Gatter, vorbei an weidenden Schafen, erreichen wir nach einer guten Stunde ein almartiges Plateau leicht unterhalb der Bergstation der Gondelbahn.
Hoch hinaus über den See
Da wir nicht direkt zum Seeufer wollen, sondern uns für den reizvolleren Heuberg-Höhenweg oberhalb des Sees entschieden haben, kreuzen wir den breiten Fahrweg, der leicht bergab direkt zum Gewässer führt. Kurz nach einem Werkzeugdepot geht es für uns nach links weg und wieder auf einen schmalen Steig. Wir folgen nun der Route Nr. 8 und steigen gleich über Geröll und steinige Pfade stetig nach oben. Abwechselnd vorbei an steilen Wiesenhängen, Schuttfeldern und um einige Felsformationen herum öffnet sich schließlich zu unserer Rechten zum ersten Mal der Blick nach unten auf den Oeschinensee und die schroffen steilen Felswände. Richtung Süden und Osten ist der See von steilen Dreitausendern umrahmt, die auch im Juni noch schneebedeckt sind.
Der Heuberg-Höhenweg
Wir folgen dem Pfad entlang und immer wieder ergeben sich neue faszinierende Blicke auf den See. Auf gut 1900m führt der Pfad dann in luftiger Höhe an der Nordseite oberhalb des Sees nach Osten. Immer wieder laden kleine Bänke an besonders spektakulären Aussichtspunkten zum Verweilen ein. Wir queren mehrere kleine Bäche, die sich dann wenig später als Wasserfälle in die Tiefe ergießen. Außerdem haben wir Glück und bekommen noch Steinböcke und Gämse zu Gesicht, die sich im Geröll oberhalb von uns ihren Weg bahnen. Am Oberbärgli, wo sich einige Hütten befinden, halten wir uns rechts und steigen zurück Richtung See hinab – vorbei an der kleinen bewirtschafteten Alm Unterbärgli.
Picknick am Seeufer und Abstieg
Der Weg, der am Seeufer entlang zurück zur Gondelstation führt, ist inzwischen auch hoch frequentiert. Viele Touristen, die die Gondel genommen haben, versuchen sich hier an einer kleinen Wanderung. Am See selbst kann man dann baden gehen, sich ein Boot mieten oder wie wir einfach ein schönes Picknick machen und die Kulisse aufsaugen. Um den Rundweg hinab ins Tal zu komplettieren, nehmen wir abschließend den Fahrweg bergab zurück nach Kandersteg und erreichen dort wieder unseren Ausgangspunkt.
Eine Wanderung, die alles bietet – get well outside!
Weitere Details und die GPS Daten findest du bei Komoot: