Einsteigerhochtour rund um den Pitztaler Urkund

  • Der perfekte Start für Hochtouren Neulinge

  • Ötztaler Alpen

  • Sehr gute Kondition erforderlich

  • Taschachhaus

  • Hochalpine Erfahrung notwendig

  • Taschachferner

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Höchster Punkt

Eine runde Sache für Hochtoureneinsteiger

Eine ideale Runde im Gebiet um das Taschachhaus: abwechslungsreich, aussichtsreich und mit genau dem richtigen Maß an alpiner Würze. Die große Runde um den Pitztaler Urkund (3.201 m) führt über den Urkundsattel (3.060 m) und erschließt damit gleich zwei eindrucksvolle Gletscher – den Westlichen Taschachferner und den Sexegertenferner.

Die Landschaft präsentiert sich hier in ihrer ganzen ursprünglichen Wildheit. Bei klarer Sicht reicht der Blick weit hinein in die Ötztaler Alpen, wo zahlreiche bekannte Gipfel das Panorama krönen. Auch in technischer Hinsicht bietet die Tour einen gelungenen Mix durch das alpine Gelände: schmale, teils ausgesetzte Steige, wegloses Blockgelände, sanfte Gletscherflächen ebenso wie etwas steilere An- und Abstiege. Damit eignet sich die Route perfekt, um sich nach der Ankunft im Taschachhaus einzulaufen und gleichzeitig die unterschiedlichen Anforderungen einer Hochtour zu erlernen.

Wir haben diese Tour im Juni 2023 im Rahmen eines mehrtägigen Kurses („Grundkurs Hochtouren“) beim DAV bzw. der Sektion München & Oberland als praktische Übung unternommen. Touren über Gletscher stellen an Bergsteiger ganz andere technische und körperliche Anforderungen wie Bergwanderungen. Was für eine selbstständige Durchführung von Gletschertouren benötigt wird sowie die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, werden in diesem Grundkurs vermittelt.

Obacht: Ohne vorher diese Kenntnisse erlangt zu haben sollte eine Hochtour in keinem Fall unternommen werden und der Zustand der Gletscher ändert sich im Verlauf der Saison und der Jahre stark. Daher sind GPS-Tracks für Gletscher mit Vorsicht zu genießen! Gerade Spaltenzonen sollten mit höchster Aufmerksamkeit und Vorsicht begangen werden.

Aufstieg zum Taschachhaus

Als Ausgangspunkt bzw. als Stützpunkt für den Hochtourenkurs ist das Taschachhaus eine hervorragende Basis. Aber dazu müssen wir erstmal knapp 800 Höhenmeter und 9,5 km aufsteigen. Vom großen Parkplatz der Rifflseebahn im Pitztal starten wir unsere Tour. Zunächst überqueren wir die Pitze auf einer kleinen Brücke und wandern in südwestlicher Richtung, vorbei an der Taschach Alpe.

Die nächsten knapp fünf Kilometer auf der Fahrstraße verlaufen angenehm, da der Höhenunterschied mit rund 250 Metern noch überschaubar bleibt. So erreichen wir entspannt die Materialseilbahn des Taschachhauses.

Hinter der Seilbahn wechseln wir die Bachseite und steigen auf der gegenüberliegenden Talseite im offenen Latschengelände weiter bergan. Der Weg ist hier abwechslungsreich und wird mit jedem Schritt aussichtsreicher. Noch einmal überqueren wir den Bach, bevor wir einem markanten Moränenrücken folgen, der uns stetig höher bringt. Schließlich öffnet sich die Landschaft, wir treten ins Bergwiesengelände hinaus – und dort liegt es vor uns: das wunderschön gelegene Taschachhaus, eingebettet in die eindrucksvolle Bergwelt.

Praxiserfahrung sammeln auf dem ewigen Eis

Die Runde um den Pitztaler Urkund lässt sich grundsätzlich in beide Richtungen – mit oder gegen den Uhrzeigersinn – begehen. Welche Variante die bessere ist, hängt stark von den jeweiligen Verhältnissen am Gletscher ab. Als wir im Juni 2023 unterwegs waren, erwies sich die Begehung gegen den Uhrzeigersinn als die günstigere Option: So lagen die steileren Passagen im Abstieg.

Von der Hütte aus folgen wir zunächst in südwestlicher Richtung durch das Sexegertental dem Weg in Richtung Hintere Ölgrubenspitze (3.296 m). Wir halten uns stets rechts vom Sexegertenbach und gewinnen langsam aber stetig an Höhe. Der alte Steig direkt unterhalb des Pitztaler Urkunds sollte unbedingt gemieden werden, da dort akute Steinschlaggefahr besteht – genau deshalb wählen wir die sichere Variante.

Nach gut 2 km Wegstrecke biegen wir südlich ab und überqueren dann schließlich den Gletscherbach und lassen den Klettersteig links liegen. Jetzt ist es an der Zeit die Steigeisen anzuziehen und uns in die Seilschaft zu begeben. Die richtige Technik, wie man mit den Steigeisen geht und wie man eine Seilschaft aufbaut inkl. der richtigen Knotentechnik etc. sind ebenfalls Lerninhalte des Hochtourenkurses.

Obwohl es schon Mitte Juni ist liegt noch viel Schnee, sodass wir hier ganz angenehm über das Schneefeld weiter emporsteigen können. Aufgrund der geschlossenen Schneedecke lässt sich nicht genau sagen, auf welcher Höhe wir die Gletscherzunge erreichen. Laut AV Karte soll das auf ca. 2.800 Metern der Fall sein, bis wir am nördlichen Gletscherrand beginnen das Eis zu überqueren. Merklich steiler geht es nun weiter in Richtung Osten bis schließlich zum Sattel auf 3.060 Metern. Der höchste Punkt an diesem Tag.

Abstieg über den Westlichen Taschachferner

Vom Sattel gehen wir nun den Abstieg in östlicher Richtung über den Taschachferner an. Im ersten Abschnitt geht es teilweise unterhalb von beeindruckenden Eisbrüchen entlang und zudem recht steil zur Sache (bis etwa 35 Grad). Unsere Spur zieht sich stets entlang der imposanten Ostwand des Pitztaler Urkunds bis wir auf rund 2.700 Metern schließlich die Zunge des Gletschers erreichen. Aber stets mit wachem Blick, denn es lauern überall Spalten.

Während nach Osten hin der Übergang zum Taschachjoch und weiter zur Wildspitze lockt, halten wir uns am Ende des Gletschersees links und steigen in nördlicher Richtung zum Taschachhaus hinab. Auf dem markierten Weg unterhalb der Ostflanke des Urkundkopfs stoßen wir schon bald auf einige ausgesetzte Passagen und Schneefelder, die nochmal höchste Konzentration erfordern, bevor wir dann wieder sicher die Hütte erreichen.

Learning by doing – get well outside!

Weitere Details und die GPS Daten zur Tour findest du bei Komoot:

Weitere Details und die GPS Daten zur Tour findest du bei Komoot:

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