Winterwanderung auf die Soiernspitze
An einem Sonntag im Dezember mit der Aussicht auf bestes Kaiserwetter und ein bisschen „Winterwonderland“ nehmen wir uns die Soiernspitze (2257m) vor, denn sie gehört zu einer der schönsten Rundtouren im Karwendel und steht schon lange auf unserer To-Do Liste.
Auf der ausdauernden Tour erklimmt man auf 1750hm insgesamt sieben Gipfel – die stärkende Brotzeit im Rucksack ist daher ein Muss.
Wir starten am Wanderparkplatz nahe dem Schießstand zunächst auf breiter Forststraße. Schon nach kurzer Zeit (etwa 15 min) wählen wir die Möglichkeit in Richtung Vereiner Alm über den Jägersteig aufzusteigen. Man hat aber auch die Option einfach weiter der Forststraße zu folgen, da die Wege kurz vor der Vereiner Alm wieder aufeinandertreffen.
Der Steig ist schneebedeckt, die Eiskristalle glitzern im Sonnenlicht und es ist kaum jemand unterwegs – wir sind mehr als glücklich!
Von der Vereiner Alm geht es weiter über eine große Wiese immer der Beschilderung Soiernhaus nach. Durch Wald und Latschen steigen wir auf kleinem Pfad weiter bis zu einer Scharte auf. Die Wintersonne strahlt die Berge rings um uns herum an, das Panorama ist schlicht umwerfend. Von der Scharte aus folgen wir dem Steig auf die Soiernspitze, der uns durch schrofiges, schneebedecktes Gelände bergauf führt. Zunächst ist der Weg ziemlich steil und durch den Schnee etwas schwer zu finden. Sobald aber das erste steile Stück überwunden ist, wird es wieder angenehmer. Bis zum Gipfel zieht es sich dann aber doch ziemlich – ein wenig Grundlagenausdauer sollte man auf jeden Fall mitbringen. Überrascht werden wir beim Aufstieg schließlich noch von einer neugierigen Gamsfamilie, die federleicht den Abhang hinunterspringt und uns damit in den Bann zieht.
Nach etwa 4,5h reiner Gehzeit erreichen wir schließlich die Soiernspitze! Bei Kaiserwetter und leckerer Brotzeit genießen wir das grandiose Panorama mit Blick auf das Karwendelgebirge im Süden und den tiefliegenden Soiernseen im Westen.
Da wir zum Zeitpunkt der Wanderung noch nicht mit Grödel und Gamaschen ausgestattet sind und der Aufstieg doch recht mühsam durch tiefen Schnee ging und teilweise ein wenig rutschig ist, entscheiden wir uns schweren Herzens gegen die Rundtour mit der Gratwanderung. Stattdessen nehmen wir den bekannten, gleichen Weg wieder nach unten und kommen im Frühjahr wieder für die ganze Rundtour – oder vielleicht doch schon in diesem Winter mit der entsprechenden Ausrüstung?!
Sometimes you’ve got to be reasonable – but you can still get well outside!