Splitboarding Marchkopf
Der Marchkopf erhebt sich über dem Skigebiet Hochfügen/Hochzillertal und ist ein wahrer Blickfang in der winterlichen Berglandschaft. Abseits des geschäftigen Trubels auf den Pisten präsentiert sich dieser Berg von seiner stillen und ursprünglichen Seite: Von der malerischen Idylle des Finsinggrunds aus, führt diese Tour hinauf zu traumhaft weiten, sanft geschwungenen Hängen, die sich ideal für Splitboard- oder Skitouren eignen. Die Neigung ist größtenteils perfekt, um genussvolle Abfahrten zu ermöglichen, während das atemberaubende Panorama im Süden die Sinne betört.
Die Tour selbst gilt als relativ einfach und eignet sich daher auch für weniger erfahrene Skitourengeher. Jedoch verlangen die letzten Meter hinauf zum Gipfel mit einer steilen und anspruchsvollen Passage ein gewisses Maß an alpiner Erfahrung und Trittsicherheit. Belohnt wird man am Gipfel mit einer unvergleichlichen Aussicht und dem Gefühl, dem Himmel ein Stück näher zu sein.
Wichtiger Hinweis: Bei guten Verhältnissen handelt es sich hier um eine leichte bis mäßig schwere Tour. Dennoch sind ein paar Spitzkehren erforderlich und man bewegt sich im alpinen Gelände. Daher sind Erfahrung sowie die entsprechende Ausrüstung und Lawinenkenntnisse obligatorisch für diese Tour!
Hoch, höher, Hochfügen…
Die weihnachtlichen Schneefälle 2024 haben dafür gesorgt, dass eine ordentliche Schneedecke als Grundlage für Splitboard- und Skitouren in den Nordalpen vorzufinden war. Beim Ausgangspunkt in Hochfügen, der fast auf 1.500 Metern liegt, konnten wir direkt am Parkplatz auffellen und in den frühen Morgenstunden losmarschieren in den Finsinggrund.
Wir starten unsere Tour am südlichen Ende des Parkplatzes und passieren zunächst die Gondelbahn, unter der wir hindurchgehen. Anschließend folgen wir einem breiten Almweg, der im Winter als Rodelbahn genutzt wird, hinein ins malerische Tal. Der Weg verläuft sanft ansteigend und führt uns stets parallel zum plätschernden Finsingbach. Nach einer angenehmen Strecke erreichen wir schließlich den Niederleger der Pfundsalm auf einer Höhe von 1.640 Metern.
Noch etwa weitere 300 Metern bleiben wir auf dem bisherigen Weg, bis uns ein Wegweiser den Abzweig anzeigt. Hier biegen wir links ab und steigen über einen schmaleren Pfad hinunter zum Bach, den wir an dieser Stelle über eine kleine Brücke überqueren. Auf der anderen Talseite angekommen nehmen wir nun den Aufstieg in östlicher Richtung in Angriff und erreichen bald den Niederleger der Viertelalm auf etwa 1.750 Metern Höhe. Von dort setzen wir unseren Weg fort, nun aber in südöstlicher Richtung und gelangen schließlich zum Hochleger der Alm auf über 2.022 Metern.
Der Sonne entgegen
An dieser Stelle verzweigt sich die Spur: Während der Weg zum Kraxentrager halbrechts weiterführt, halten wir uns für den Aufstieg zum Marchkopf eher links. Bald darauf verlassen wir den schattigen Teil der Route und genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen.
Wir erreichen schließlich eine markante Rippe und steigen über eine steilere Passage in östlicher Richtung auf. Das Gelände flacht allmählich ab und vor uns breitet sich ein weitläufiger, perfekt geneigter Hang aus. Diesem folgen wir in östlicher Richtung hinauf bis zum Kamm, den wir links von der Seewand erreichen. Von dort führt der Weg über einen breiten Rücken zunächst nach Norden, bevor wir wieder nach Osten abdrehen und den Marchkopf in Sicht bekommen. Wir passieren den felsigen Vorgipfel auf seiner rechten Seite und queren in die steile Südflanke des Berges.
Hier ist dann aber an diesem Tag leider Schluss für uns. Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes entschließen wir uns, die restlichen, aber sehr steilen Meter bis zum Ziel auszulassen. Auch als erfahrene Bergsteiger meiden wir die alternative Möglichkeit, zu Fuß über den Grat zum Gipfel aufzusteigen, denn es stürmt regelrecht in den Kamm- und Gipfellagen an diesem Tag. Daher entschließen wir uns kurzerhand ein Stück auf dem identischen Weg zurückzugehen und die Umbaupause auf einem weniger stürmischen Teilstück unterhalb des Kamms zu verbringen.
Abfahrt
Nach einer ausgiebigen Brotzeit im Windschatten bei Sonnenschein und weiterhin top Schneeverhältnissen geht es endlich zum „Fun-Part“ über. (Abfahrt in etwa entlang der Aufstiegsroute.) Im Hinterkopf haben wir den vom Lawinenwarndienst gemeldeten „3er“ an diesem Tag oberhalb von 2.200 Metern. Grund dafür ist ein schön länger vorherrschendes Altschneeproblem: „Neu- und Triebschnee überlagern eine schwache Altschneedecke.“ Wir wählen unsere Abfahrt entsprechend defensiv und meiden Kammlagen, Mulden, Rinnen, Geländefallen, etc.
And now It’s pay day: Die gut 1.000 Höhenmeter im Aufstieg zahlen sich für uns an diesem Tag vollends aus. Und zwar jeder einzelne. Wir haben einen herrlichen Run im nahezu unverspurten Gelände. Schaut’s euch einfach die Bilder an. Die sagen bekanntlich mehr als 1.000 Worte…
Well Outside – with well earned powder turns.
Weitere Details und die GPS Daten zur Tour findest du bei Komoot: