Sommerwanderung auf den Schinder

  • Mittlere Bergwanderung

  • Mangfall Gebirge

  • Ca. 4,5 – 5 Std.

  • Bring your own

  • Das Schinderkar hat es in sich

  • Wetter im Blick behalten

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Höchster Punkt

Ist der Name des Gipfelziels Programm? Keine Sorge, hier müssen sich trittsichere Bergsteiger keinesfalls schinden!

Der Aufstieg führt über schöne Pfade durch leichtes Terrain bis zu den beiden Gipfeln. Denn es gibt den Schinder tatsächlich in der doppelten Ausführung: einmal den Österreichischen Schinder (1808m) auch Trausnitzberg genannt und seinen unmittelbaren Nachbarn, den Bayerischen Schinder (1796m).

Der optionale Abstieg über das anspruchsvolle und sehr steile Schinderkar führt im wahrsten Sinne des Wortes durch ein Nadelöhr, welches Klettergeschick und Schwindelfreiheit erfordert. Die anspruchsvollsten Abschnitte sind aber durch Stahlstifte und Stahlseile gesichert. Wem das zu heikel ist, der kann auch auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz.

Immerhin liegen 1.000 Höhenmeter vor uns!

Nach der Brücke beim Parkplatz geht es zunächst für ein kurzes Stück auf der steilen Forststraße bergan, bis man an eine scharfe Kurve gelangt. Hier zweigt links ein Pfad in den Wald ab. Der Aufstieg ist durchweg gut beschildert und man kann unentwegt ganz einfach dem Weg folgen, bis man schließlich die Baumgrenze erreicht und kurz danach vorbei an der Trausnitzalm immer weiter in Richtung Österreichischer Schinder aufsteigt. Diesen hat man ab der Alm gut im Blick.

In nord-westlicher Richtung geht es jetzt über den Bergrücken des Österreichischen Schinders weiter empor, bis unverrichteter Dinge plötzlich das Gipfelkreuz zwischen den dichten Latschen vor einem auftaucht. Viele alte Bekannte der Bayerischen Voralpen kann man hier oben beim Rundumblick entdecken. Westlich gelegen sieht man dann auch schon unser zweites Ziel für den heutigen Tag: den Bayerischen Schinder.

Ebenfalls im Westen: Ein herannahendes Sommergewitter!

Ein kräftiges Sommergewitter nähert sich unaufhaltsam

Ursprünglich wollten wir an diesem Tag beide Gipfel bezwingen, aber nachdem wir auf die Schinderscharte (1650m), welche die beiden Gipfel verbindet, abgestiegen sind und uns auch schon an den Schlussanstieg zum heimischen, deutschen Schinder gemacht haben, mussten wir ca. 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels aufgrund des Regens und dem immer lauter werdenden Donnergrollen abbrechen und umkehren.

Schnellstmöglich ging es dann für uns zurück zur Scharte und von da aus in nördlicher Richtung zügig bergab durch das Schindertor. Ein regelrechtes Nadelöhr, dass trotz der Seilversicherungen auch erfahrenen Bergsteigern Konzentration und Vorsicht abverlangt!

Dort kamen wir jedenfalls noch einigermaßen trocken und rutschfrei durch, aber danach mussten wir klatschnass vom Regen im Eiltempo, begleitet von Blitz und Donner, über das Schotterfeld regelrecht bergab surfen und schnell niedrigere Gefilde aufsuchen!

15 Min. zu spät umgekehrt

Ehrlich gesagt kam uns in dieser Situation das steile Geröll- und Schuttkar nicht ungelegen. So konnten wir zügig die höheren Lagen in Richtung Tal verlassen und somit die exponierten Gratstellen, die besonders gefährlich sind bei Gewitter, hinter uns lassen.

Am Ende des Schotterfeldes angekommen, waren wir froh, dass wir umgekehrt sind, aber vermutlich wäre es noch vernünftiger gewesen, wenn wir diese Entscheidung 15 Min. eher getroffen hätten, denn so ein Gewitter nähert sich im Gebirge in der Regel schneller als man es vermutet.

Vom Fuße des Schinderkars folgt man jedenfalls wieder ganz gemütlich einem kleinen Pfad talauswärts, der schließlich in einen Forstweg mündet. Diesem folgend kommt man wieder an die oben genannte Kurve, bei der die Rundtour startete.

Auf den letzten Metern kam schließlich auch wieder die Sonne hinter den dicken Gewitterwolken hervor. Es war nur ein kurzes Sommergewitter und wir sind sicher wieder am Auto angekommen.

Get well outside – aber Vorsicht im Gebirge bei Gewitter!

Weitere Details und die GPS Daten findest du bei Komoot:

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