Very Early Bird Sunrise Tour zur Halserspitze
Der Rundweg durch die Wolfsschlucht und über die Halserspitze (1862m) ist definitiv die Königsetappe in den Blaubergen und außerdem gehört die Aussicht vom Gipfel sicherlich zu den Top 5 in den bayerischen Voralpen. Bei guter Sicht ist sogar der Großglockner und der Großvenediger in der Ferne zu erkennen. Aber um zum Gipfel zu gelangen, muss zunächst die Wolfsschlucht mit einigen steilen Stellen und Stahlseil-Passagen gemeistert werden.
Wer Mitte Juli den Sonnenaufgang (ca. 5:40 Uhr) am Berg genießen möchte, der wird nicht drum herumkommen, den Wecker entsprechend früh zu stellen. Rechnet man vom Zeitpunkt des Sonnenaufgangs die Anfahrts- und die geplante Aufstiegszeit zurück, wird schnell merken, dass das kein Spaß ist, aber im Nachhinein wird sich die Qual gelohnt haben.
Stockduster in der Wolfsschlucht
Abmarsch am Parkplatz Siebenhütten war dann jedenfalls um 03:00 Uhr in der Früh. Ich würde euch an dieser Stelle gerne mehr über den felsigen und mit Drahtseilen versicherten Aufstieg durch die Wolfsschlucht erzählen, aber ca. 30 Min. nachdem ich aufgebrochen war, haben sich die Batterien meiner Stirnlampe verabschiedet und das Licht am Handy durchdrang die Dunkelheit in der engen Schlucht eher schlecht als recht. Teilweise war es noch nicht einmal ausreichend, um den Weg bzw. die Wegmarkierungen bis zur Einstiegsstelle der Kraxelpassage zu finden, die man spätestens nach 1. Std. erreichen sollte.
Kraxeln in der Finsternis
Am Steig angekommen wird es direkt wesentlich steiler und felsiger. Die kritischen Stellen sind zwar seilversichert, aber wer bei Tageslicht Probleme mit solchen Steilstellen hat, dem ist von dieser nächtlichen Variante durch die Wolfsschlucht definitiv abzuraten. Nach einer weiteren guten Stunde erreiche ich schließlich den Ausgang der Schlucht und zeitgleich beginnt auch die Dämmerung – es wird endlich etwas heller und auch das Gelände wird deutlich flacher. Zusammen mit unzähligen Gämsen genieße ich die morgendliche Ruhe am Berg und der Ärger über die nicht aufgeladenen Batterien der Stirnlampe legt sich etwas.
Auf dem Grat dem Sonnenaufgang entgegen
Der Gratweg in östlicher Richtung ist nahezu perfekt für Sunrise Lover. Auf diesem einfachen und gut 3km langen Teilstück zur Halserspitze (1862m) kommt man an der Wichtelplatte (1766 m), wenig später am Blaubergschneid (1788m), dem Blaubergkopf (1787 m) und schließlich an der Karspitz (1800m) vorbei. Ich nehme mir jetzt reichlich Zeit, das Panorama und die zauberhafte Stimmung aufzusaugen. Das Tagesziel habe ich zwar schon aus der Ferne im Blick, aber pünktlich zum Sonnenaufgang schaffe ich es an diesem Morgen nicht mehr zum Gipfelkreuz der Halserspitze. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn mit den ersten Sonnenstrahlen im Gesicht marschiert es sich sowieso viel besser.
Frühstück am Gipfel
Am Gipfel angekommen wird nun erstmal ein heißer Kaffee aufgebrüht und die Brotzeit ausgebreitet. Was ein Festmahl in dieser wunderschönen Szenerie. Herrlich! Aber all zu viel Zeit will ich nicht auf dem Gipfel verbringen, denn für den späteren Verlauf des Vormittags wurde noch Regen gemeldet. Auf dem Aufstiegsweg geht es ca. 250m bergab zurück und dann scharf rechts Richtung „Siebenhütten, 2,5h“. Auf diesem Abschnitt ist nochmal etwas Vorsicht geboten. Es gilt ein paar steilere Felspassagen zu überwinden, bevor der Weg dann einfach wird. Zurück an der Siebenhütte gibt’s dann noch schnell einen weiteren Kaffee (ich bin wirklich sehr müde), bevor es dann tatsächlich auf den allerletzten 500m bis zum Auto zu regnen beginnt. Alles richtig gemacht, würde ich sagen, wenn man von dem Fauxpas mit den Batterien absieht. 🙂
Set your alarm and get up to get well outside!
Weitere Details und die GPS Daten findest du bei Komoot: