Friederspitz im Saharastaub

  • Lange Schneewanderung

  • 7h Rundtour

  • Ammergauer Alpen

  • Bring your own!

  • Ammergauer Alpen / Zugspitze / Eibsee

  • Gamaschen sind wichtig – Schneeschuhe hilfreich!

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Am ersten Wochenende im Februar haben wir uns die Friederspitz und den Frieder vorgenommen. Die Wettervorhersage mit 5h Sonnenschein stimmte uns optimistisch für diese lange aber nicht allzu anspruchsvolle Tour. Leider kommt es manchmal anders als geplant und so kam die Sonne leider nie wirklich zu ihrer erwünschten Performance und der unerwartet nasse und schwere Schnee machte unser Unterfangen deutlich mühsamer als gedacht. Entschädigt wurden wir dafür mit Einsamkeit am Gipfel und einem ganz besonderen Naturschauspiel.

Warmlaufen und Gamaschen überziehen

Die Tour startet am kostenfreien Parkplatz Ochsenhütte unterhalb von Grainau an der B23. Von hier aus geht es zunächst über einen Forstweg für eine gute Stunde mit geringer Steigung bergan. Bereits hier wird uns klar, dass ohne Grödel und vor allem ohne Gamaschen heute gar nichts geht. Nach ca. 1:15h erreichen wir zunächst eine Lichtung, an der wir uns links halten bevor uns ein Schild wenig später auf den Steig hinauf zur Friederspitze führt. Der Steig ist im Sommer sicher keine Herausforderung, allerdings ist der Schnee vom Föhneinbruch durchnässt und wir sinken ständig knietief ein. Das kostet Kraft.

Frühe Brotzeit und Beratschlagung

Der Steig führt in gleichmäßigen Serpentinen den Südhang hinauf, doch da wir immer tiefer im Sulzschnee einsinken ist es bald Zeit für eine Pause mit Brotzeit. Die Bäume lichten sich immer weiter und so suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit freiem Blick Richtung Zugspitze. Nach langer Beratschlagung, ob es wirklich die richtigen Bedingungen für einen Gipfelsturm sind, entscheiden wir uns, es weiterhin zu versuchen. Der Weg führt gleichbleibend steil weiter durch den Wald bis nahe zur Friederalm, die wir nach ca. 3h erblicken. Aus der Ferne erblicken wir bald „schon“ unser Gipfelziel – befinden uns dabei aber auch immer mal wieder gerne auch bis zur Hüfte im Schnee. Jetzt ist es zwischendurch schon eine richtige Schinderei, aber es gibt ao kurz vor dem Ziel kein Zurück mehr. Auf den letzten 200hm über den Rücken zum Gipfel ist der Schnee stärker komprimiert wodurch wir deutlich schneller zum Gipfelkreuz vorankommen. Das ist auch nötig, denn der Wind frischt immer mehr auf und trägt a) schlechtes Wetter, aber b) vor allem auch die eindrucksvolle Himmelsfärbung durch den Saharastaub heran.

Der Rundblick und die Himmelsfärbung entschädigen

Am Gipfel verharren wir nur einen kurzen Moment, genießen aber den Ausblick vor allem auf den ersten Metern bergab, entlang einer schönen Abbruchkante hinüber zum Frieder (den wir uns für ein andermal aufheben) und nach Süden Richtung Zugspitze und Eibsee.

Von dort zieht auch die gelbliche Himmelsfärbung durch den Saharastaub heran. Die Lichtstimmung wirkt surreal und teilweise bedrohlich auf die Landschaft ein.

Bergab kann man entweder denselben Weg nehmen oder eine Rundtour vollziehen. Wir entscheiden uns für den Rundweg, der uns auf steilerem, direktem Weg ins Friedergrieß zurück führt. Im Abstieg ist der hüfttiefe Schnee ebenfalls nicht wirklich von Vorteil und es ist weiterhin mühsam voranzukommen. Jeder Schritt muss sitzen, sonst fällt man vorne über oder kommt ins Rutschen.

Dennoch kommen wir schneller bergab als vermutet und gelangen über die Talsohle für die letzten Meter wieder auf den bekannten Forstweg zum Ausgangspunkt.

Ohne Schneeschuhe ein echter Ritt – get well outside!

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