Gratwanderung Herzogstand – Heimgarten
Es gibt Touren, die sind nicht einfach nur Wanderungen, sondern absolute Klassiker. Die Gratwanderung vom Herzogstand zum Heimgarten (oder in entgegengesetzter Richtung) gehört definitiv dazu. Wer einmal dort oben stand, die Füße auf schmalem Grat, den Blick schweifen lässt über Walchensee und Kochelsee, der versteht schnell, warum dieser Gebirgszug so viele Bergbegeisterte anzieht. Bei gutem Wetter wird man niemals alleine hier oben unterwegs sein können, aber das tut dem Erlebnis keinen Abbruch – und das Panorama sucht in den bayerischen Voralpen sowieso seinesgleichen.
Hinauf: Per Herzogstandbahn oder mit Muskelkraft
Los geht’s entweder sportlich von Walchensee oder etwas gemütlicher mit der Herzogstandbahn. Wir haben uns an diesem Tag für die Auffahrt entschieden, um mit Kleinkind Höhenmeter und Strecke für den spannenden Teil zu sparen. Wie auch immer – spätestens an der Bergstation oben, macht sich die Vorfreude breit. Das Panorama ist schon hier beeindruckend: Zugspitze im Westen, Karwendel im Süden, dahinter die Ketten der bayerischen Voralpen.
Zunächst geht es hinter dem Herzogstandhaus in einigen gut erkennbaren Kehren hinauf zum Herzogstand-Gipfel, wo sich der kurze Abstecher zum Pavillon von König Ludwig II. lohnt, bevor das eigentliche Abenteuer beginnt: der Übergang zum Heimgarten.
Auf dem Grat – schmal, aussichtsreich, unvergesslich
Der Weg zieht sich als schmaler Steig über den Grat. Links der Walchensee, tiefblau und glitzernd, rechts der Kochelsee, eingerahmt von Wald und Moor und dahinter das flache Voralpenland. Oben auf dem Grat ist der Pfad durchweg gut zu gehen. Immer wieder kommen kürzere, anspruchsvollere und teilweise ausgesetzte Stellen, die technisch nicht allzu schwierig sind und mit dem richtigen Schuhwerk bei trockenen Verhältnissen auch keine Probleme bereiten sollten. Konzentration und Trittsicherheit solltest du aber mitbringen. Stellenweise sorgen Geländer und Drahtseile für zusätzliche Sicherheit.
Es ist genau diese Mischung aus alpinem Gefühl und gut begehbarem Steig, die diese Tour so beliebt macht. Der Weg wird nie langweilig, das Panorama ist grandios und das Zwischenziel hat man mit dem Heimgarten-Gipfel jederzeit fest im Blick.
Stärkung am Heimgarten und Abstieg zum See
Nach rund zwei Stunden Gratwanderung steht man schließlich am Heimgarten-Gipfelkreuz. Hier oben, auf 1.790 Metern, breitet sich nochmals ein 360°-Panorama aus, das es aufzusaugen gilt. Wer Glück hat, sieht weit über München hinaus bis ins Flachland – während im Süden die Gipfelkette endlos wirkt.
Direkt unterhalb wartet die Heimgartenhütte. Perfekt für eine wohlverdiente Stärkung mit Aussicht, bevor es auf dem Rückweg über den zunehmend schattigeren Steig gute 1.000HM bergab und zurück zum Ausgangspunkt am Walchensee geht.
Die Gratwanderung vom Herzogstand zum Heimgarten ist kein Geheimtipp – und das soll sie auch nicht sein. Sie ist eine Tour, die für alle ihren Reiz hat. Ob als sportlicher Tagesausflug oder als erste alpine Gratwanderung: Die Kombination aus Abenteuer, Panorama und alpinem Flair macht sie zum Erlebnis.
Enjoy the views and get well outside.
Weitere Details und die GPS Daten zur Tour (Bergfahrt mit der Herzogstandbahn) findest du bei Komoot: