TEUFLISCH LANGE BERGTOUR

  • Tagestrip

  • 11 Std.

  • Berchtesgadener Alpen

  • Wasseralm

  • Königssee / Watzmann

  • Don’t miss the last boat!

Nachdem der Gipfelsturm zum „Großen Teufelshorn“ im Sommer 2017 (siehe Bericht unten!) auf Grund von Gewitter am frühen Morgen und dem daraus resultierenden Zeitmangel am Nachmittag nicht geklappt hat, haben wir uns diesen Sommer die Tour nochmal zur Brust genommen. Schließlich hatten wir noch eine Rechnung offen:

06:00 Uhr war Abfahrt in München. Wir wollten natürlich das erste Boot erwischen, um zur Saletalm, dem Ausgangspunkt am südlichen Ende des Königssees, zu kommen. Leider hat sich vor dem Ticketverkauf schon um 07:30 Uhr eine lange Schlange gebildet, sodass wir erst für eines der späteren Boote um 09:10 Uhr ein Ticket für die einstündige Bootsfahrt ergattern konnten.

Bevor wir also überhaupt loslaufen konnten, kam unser Plan, kurz nach Mittag auf dem Gipfel zu stehen, schon wieder ins Wanken. Immerhin sah die Wettervorhersage diesmal deutlich besser aus. Wir einigten uns darauf, die Gipfelbesteigung dennoch zu versuchen und ggf. eben wieder umzukehren, um das letzte Boot um 17:40 Uhr in Salet wieder zu erreichen. Die Zeit für Fotos und kürzere Pausen auf dem Weg würden dann eben wegfallen.

So konnten wir dann letztlich um 10.10 Uhr in Salet startend recht zügig über den steilen Steig beim Röthbachfall (höchster Wasserfall Deutschlands) die Wasseralm in nur etwas mehr als zwei Stunden erreichen. (Ausgeschrieben ist der Aufstieg mit 3 ¾ Std.) Das hat aber ordentlich Kraft gekostet. Darum gab es auf der Alm einen kurzen Snack, eine Saftschorle, die Trinkblase wurde aufgefüllt und das nassgeschwitzte T-Shirt musste auch gewechselt werden.

Hastig sollte es dann aber direkt weiter gehen, denn für den Aufstieg zum „Großen Teufelshorn“ sind ab der Wasseralm 3 Std. ausgeschrieben. Dies galt es unbedingt zu unterbieten, denn wir hatten insgesamt nur noch ca. 5 Std. Zeit für den Gipfelsturm und den anschließend langen Abstieg zurück nach Salet. Zeit, um die schöne Aussicht hinüber zum „Steinernen Meer“ und runter zum Königs- und Obersee zu genießen, blieb dabei leider nicht. Vorbei an der Stelle, an der die Tour beim letzten Versuch leider zu Ende war, verließen uns schon langsam die Kräfte, doch war es absolut keine Option, so kurz vor dem Gipfel wieder umzukehren. Mit brennenden Oberschenkeln und völlig außer Atem, aber überglücklich hatten wir dann schließlich nach etwas mehr als 4 Std. Gehzeit und den fast 1900 Höhenmetern den Gipfel auf 2363m erreicht.

Ein kurzes Gipfelfoto, die Stöcke für den steilen Abstieg herausholen und schon ging es wieder los. Wir durften uns keine Minute Verzögerung mehr erlauben und mussten uns nun richtig beeilen. Den letzten Kilometer vom Obersee rüber zum Königssee mussten wir mit brennenden Fußsohlen im Laufschritt zurücklegen, denn das letzte Boot stand schon hupend zur Abfahrt bereit. Völlig erschöpft, aber unendlich stolz, ließen wir uns dann wieder zurück schippern und ein letzter Blick zurück auf die beiden markanten Hörner, den man vom südlichen Ende des Königsees noch erhaschen kann, lässt es fast schon unrealistisch erscheinen, dass wir kürzlich noch am Gipfelkreuz standen.

Beim nächsten Mal buchen wir eine Übernachtung auf der Wasseralm, denn damit kann man sich die ganze Schinderei sehr entspannt auf eine 2-Tages-Tour einteilen.

Get fast while being well outside!

Früh am Morgen auf dem Königssee

Shades of Green

Grosses und kleines Teufelshorn weit entfernt

Höchster Wasserfall Deutschlands

Blick ins Tal

Kurze Pause auf der Wasseralm

Der Watzmann in weiter Ferne

We made it!!!

Blick auf das Steinerne Meer in Österreich

Auf dem Rückweg

Der Obersee – glatt wie ein Spiegel

Like, wer’s kennt!

TOURENBERICHT VON 2017

Weit hinter und hoch über dem Königssee steht das Große Teufelshorn in einem entlegenen Winkel des Nationalparks Berchtesgaden. Die ausgesprochen lange Tour führt auf den höchsten Gipfel des Hagengebirges und beginnt mit einer himmlisch-ruhigen Bootsfahrt über den einmalig schönen Königssee.

Im Sommer legt das erst erste Boot der Königssee-Flotte bereits um 8:00 Uhr vom Ort Königssee ab und gleitet dann nahezu geräuschlos sieben Kilometer über den lang gestreckten Bergsee, der sehr an einen norwegischen Fjord erinnert.

Vorbei an St. Barthlomä mit der berühmten Kapelle vor der Watzmann-Ostwand erreicht nach etwa ein stündiger Seefahrt Salet am südlichen Ende des Sees. Das Große Teufelshorn taucht schon vor dem Anlegen am Horizont auf, im Duett mit dem benachbarten Kleinen Teufelshorn – so steht es in zumindest in der Tourenbeschreibung – aber schon kurz vor dem Anlegen braut sich ein heftiges Gewitter zusammen, das sich dann schließlich über eine Stunde hinweg über dem Obersee und den dahinterliegende Bergen entlädt.

Der ohnehin sehr straffe Zeitplan für diese lange Wanderung gerät dadurch stark ins Wanken, denn am Ende der Tour muss man das letzte Boot um 18:00 Uhr wieder nehmen, um zurück nach Königssee zu gelangen. Trotz des Regens geht es in engen Kehren durch den bewaldeten Steilhang Richtung Wasseralm. Mehrmaliges Unterstellen bringt den Plan für diese Tagestour nun endgültig zum Scheitern, doch nachdem sich die Wetterlage schließlich doch bessert, entschließe ich mich, nach einer ganz kurzen Rast auf der Wasseralm so weit zu gehen, wie es mir die eingeplante Zeit für den Rückweg erlaubt.

So kommt es dazu, dass ich schweren Herzens 200-300 hm unterhalb des Gipfels im felsigen Bereich der Nordwestflanke umkehren muss. Nicht nur wegen des Nebels und den teilweise noch nassen und rutschigen Felsen sondern auch weil mir die Zeit für den Rückweg schlicht davon rennt. Schließlich liegt nun noch ein langer und beschwerlicher Abstieg vor mir, der es ebenfalls in sich hat aber das Wetter spielt am Nachmittag mit und der Nationalpark Berchtesgaden zeigt sich von seiner schönsten Seite. Erschöpft und mit nassen, aufgeweichten Füßen gibt’s unten bei der Saletalm erstmal eine kalte Spezi.

Diesmal hat es mit dem Gipfel nicht geklappt aber die Tour wird diesen Sommer noch sicher wiederholt oder vielleicht doch gegenüber auf den Watzmann…

Dem „Deifi“ aufs Horn steigen – get well outside.

Groß und mächtig, schicksalsträchtig . . .die Watzmann-Ostwand in weiter Ferne.

Gewitter am frühen Morgen

Nass bis auf die Haut . . .

Aber Besserung war in Sicht

Obersee im strömenden Regen

Auflockerung über Mittag

Umdrehen kurz vor dem Gipfel, denn . . .

. . . der Zeitverlust durch den Regen am Morgen . . .

. . . war nicht mehr einzuholen.

Ist das Kanada?

Schnell zurück: Das letzte Boot fährt um 18 Uhr.

St. Bartholomä

Überfahrt auf dem Königssee

Ein letzter Blick zurück

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